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Die Weichen für 2013 sind gestellt

Liebe Woltersdorferinnen und Woltersdorfer,
sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

ich wünsche Ihnen allen ein gutes, gesundes und gesegnetes Neues Jahr. Ich hoffe, dass Sie in den Tagen zwischen den Jahren auch ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit gefunden haben.

Bevor wir auf das vor uns liegende Jahr blicken, möchte ich noch all jenen danken, die sich 2012 zum Wohle der Allgemeinheit engagiert haben und Zeit, Geld und Kraft investiert haben, um sich am vielfältigen Geschehen in unserer Gemeinde zu beteiligen. Damit meine ich vor allem all die ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen, den Parteien, bei der Feuerwehr, in unseren Kirchengemeinden, Schulen und Betrieben. Ich meine aber auch die einzelnen Bürgerinnen und Bürger, die sich in die Diskussionen zu den Themen des Ortes offensiv eingebracht und das Gespräch mit der Politik oder der Verwaltung gesucht haben. Dazu gehören auch die Macher von „UNSER WOLTERSDORF“, die es mir mit diesem „Informationsblatt“ weiter ermöglichen mich unzensiert an Sie wenden zu können und die wiederum durch Spendengelder etlicher Woltersdorferinnen und Woltersdorfer unterstützt werden.

Nun zur Bilanz des Jahres 2012. Die Diskussionen um die Einrichtung einer neuen Kindertagesstätte und den Bau und die Unterhaltung der geplanten Sport- und Mehrzweckhalle waren die beherrschenden Themen im vergangenen Jahr. In beiden Fällen  war die Herangehensweise und Einschätzung der Fachleute aus der Verwaltung anders als die der politischen Mehrheiten in der Gemeindevertretung. In der Gemeindevertretersitzung am 6.12. sind dann aber die erwarteten Entscheidungen  getroffen und damit wichtige Weichen gestellt worden. Auch wenn die Verwaltung auf Grund der Finanzlage unserer Gemeinde eher Zurückhaltung bei Investitionen mit hohen Unterhaltskosten anmahnt, ist es nun „politischer Wille“, dass der ehemaligen Netto-Markt zu einer Kita umgebaut wird. Die AWO wird in Zukunft eine zweite Kita im Ort betreiben können. Auch die Ausschreibung für den Bau der Sport- und Mehrzweckhalle wird nun erfolgen, ohne dass Baugenehmigung, ein Nutzungskonzept und eine belastbare Berechnung für  Refinanzierung und Unterhalt vorliegen.  Dieses Ergebnis  akzeptiere ich, nachdem ich oft genug auf die Risiken hingewiesen habe. Ich werde mich daher jetzt mit aller Kraft dafür engagieren, dass sowohl die Einrichtung der Kita, als auch der Bau der Halle erfolgreich verlaufen. Die zurück liegenden Auseinandersetzungen waren aber aus meiner Sicht nicht sinnlos. Sie gaben die Gelegenheit, viele Bürgerinnen und Bürger in die Diskussion einzubeziehen und damit Zusammenhänge im Entscheidungsprozess deutlicher zu machen.

Wichtig für uns in Woltersdorf war  außerdem im Jahre 2012 das Sommerfest, die Eröffnung der Alten Schule, die Inbetriebnahme des Schulerweiterungsbaus durch Grundschule und FAW, sowie das Volksbegehren für ein Nachtflugverbot und die Diskussion um den Verkehrswegebau.

Wegen des großen Erfolges soll das Sommerfest 2013 wieder hauptsächlich direkt an der Schleuse stattfinden. Da die Mehrheit der Gemeindevertretung aber bisher nicht dafür ist, diese Veranstaltung wenigstens teilweise finanziell durch Gemeindegelder abzusichern,  sind wir auch in diesem Jahr wieder auf die großzügige Unterstützung durch Spenden angewiesen.

Der Verein „Kulturhaus Alte Schule“ hat im Mai einige Räume im Gebäude der  Alten Schule bezogen. Seitdem finden dort regelmäßig Kurse und Veranstaltungen statt. Eine kleine, aber feine, Bibliothek unter dem Dach verleiht kostenlos Bücher. Es werden Tanzkurse, Lesungen und Konzerte geboten. Eine Talk-Runde, die im Internet-Radio übertragen wird, ist ebenso ein fester Programmbestandteil. Der Zuspruch durch die Besucher und Nutzer ist bisher sehr erfreulich. Über neue (Förder-) mitglieder freut sich der Verein immer, da die Betriebskosten für die Räume über die Mitgliedsbeiträge finanziert werden müssen. In diesem guten halben Jahr ist der Verein mit seinen ca. 70 Mitgliedern schon jetzt zu einer festen Größe in unserem Ort geworden.

Am 30. November wurde unser Heimatmuseum vom Woltersdorfer Verschönerungsverein in den Räumen der Alten Schule wieder eröffnet. Mehr als ein Jahr wurde darauf hin gearbeitet und zur feierlichen Einweihung war – neben vielen anderen Ehrengästen – auch Minister Vogelsänger zu Gast. Bei der Besichtigung der Museumsräume wurde deutlich, wie sehr sich die Mühe gelohnt hat. Ich hoffe, dass noch viele Woltersdorferinnen und Woltersdorfer, aber natürlich auch Besucher unseres Ortes, den Weg dorthin finden. Es lohnt sich!

Es lohnt sich auch den Schulerweiterungsbau auf dem Schul-Campus anzuschauen. Es ist eine architektonische Bereicherung für unseren Ort geworden. Die neu entstandenen Klassenräume werden von der FAW genutzt, der Licht durchflutete Speisesaal gemeinsam von FAW und Grundschule.

Bei dem Volksbegehren für ein Nachtflugverbot haben mit über 1800  Woltersdorferinnen und Woltersdorfern fast 25 % der Stimmberechtigten unterschrieben und damit zum ersten erfolgreichen Volksbegehren in Brandenburg mit beigetragen. Das ist nicht als Votum gegen den Flughafen, sondern als Votum für den Schutz der Nachtruhe zu verstehen. Möglich wurde dieser Erfolg durch den unermüdlichen Einsatz der „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Woltersdorf“ und dem Engagement der Damen aus der Gemeindeverwaltung.

Leider gab es jetzt das zweite Jahr in Folge – 2011 scheiterte der Ausbau der Weinbergstraße –  in Woltersdorf keinen Verkehrswegebau. Nur einige Straßenabschnitte wurden notdürftig ausgebessert. Geplant war eigentlich der einseitige Ausbau des Gehweges in der Schleusenstraße, auf der Seite des Krankenhauses, zwischen den beiden Sanierungsgebieten. Aber immerhin wurde in der Gemeindevertretung am 6.12. diese Maßnahme für das Frühjahr 2013 beschlossen. Ebenfalls in dieser Sitzung wurde auch dem Antrag der Anwohner der Körnerstraße zugestimmt, ihre Straße mit Hilfe eines Bauträgers selbst grundhaft ausbauen zu lassen und sie dann der Gemeinde zu übertragen. Die Vorbereitungen erfolgten in enger Abstimmung mit der Verwaltung. Alle Beteiligten gehen davon aus, dass die Anlieger letztlich nicht mehr zahlen werden, als sie es bei einem Ausbau durch die Gemeinde getan hätten. Dieses Vorgehen ist eine Premiere für unseren Ort und findet hoffentlich Nachahmer.

Das führt mich direkt zu dem Thema Perspektiven 2013.  Die Ressourcen der Gemeinde sind für die nächste Zeit durch die Beschlüsse vom 6.12. 2012 mehr oder weniger verplant. Wir werden, hoffentlich jetzt ohne größere Kontroversen, mit aller Kraft darauf hinarbeiten, dass die neue Kindertagesstätte den Eltern und ihren Kindern im Spätsommer 2013 zur Verfügung steht und die Sport- und Mehrzweckhalle im Herbst 2014 eröffnet werden kann.

Personell wird es wichtige Veränderungen geben. Die Geschäftsführung der GWG übernimmt Herr Jerwitz, Werkleiterin der Sport- und Freizeitstätten wird Frau Altmann. Außerdem erhoffen wir uns Synergieeffekte durch die Zusammenlegung von zwei Ämtern im Rathaus: dem Bau-/Planungsamt und dem Amt für Soziale Dienste und Ordnungsangelegenheiten unter der Leitung von Herrn Langen. Und natürlich werden wir uns weiter befassen mit dem Sommerfest, dem Redaktionsstatut für das Mitteilungsblatt, der Weiterentwicklung des Schulcampus und der Jugendarbeit. Auch die Arbeiten am Leitbild und die Diskussion über ein Wappen für Woltersdorf werden weiter geführt.

Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass wir am 17. und 18. Mai das hundertjährige Jubiläum der Woltersdorfer Straßenbahn groß feiern werden.

Über das Jahr 2013 hinaus scheinen für den Verkehrswegebau die Weichen gestellt. Die Straßenbahngesellschaft plant für das Jahr 2015 in der Schleusenstraße die Gleise nicht nur zu erneuern, sondern sie auch durchgängig auf die Ostseite zu verlegen. Das hat umfangreiche Straßenbaumaßnahmen zur Folge, welche erhebliche Mittel binden werden.

2013 ist das Jahr der Bundestagswahl und 2014 – wahrscheinlich im Mai  – werden die Kommunalwahlen in Brandenburg stattfinden. Diese Wahl ist für Woltersdorf besonders wichtig, da sie über die Zusammensetzung der Gemeindevertretung neu entscheiden wird und damit über das wichtigste Entscheidungsgremium unserer Gemeinde.

Machen Sie sich ein eigenes Bild von den möglichen Kandidatinnen und Kandidaten! In den Ausschusssitzungen der Gemeindevertretung können Sie mehr erfahren über die Positionen, welche die gewählten Vertreter beziehen. Vielleicht können Sie sich sogar vorstellen selbst kommunalpolitisch aktiv zu werden?

In diesem Sinne,

Ihr Bürgermeister Dr. Rainer Vogel