Liebe Woltersdorferinnen und Woltersdorfer,
sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
Sie sind hoffentlich alle gut in das Neue Jahr gekommen und ge- spannt darauf, welche Herausfor- derungen 2014 uns bringen wird und was wir daraus machen werden. Ich denke, es gibt gute Gründe optimistisch nach vorne zu schauen.Das Jahr 2013 hat gezeigt, welches Potential in unserem Ort vorhanden ist. Immer mehr Menschen sind bereit, mitzumachen und mitzuhelfen. Das fängt bei der Feuerwehr und der Kirchengemeinde an, geht über die in den Vereinen und den politischen Parteien ehrenamtlich engagierten Mitglieder bis hin zu den vielen Bürgerinnen und Bürgern, sowie den hier ansässigen Firmen, die sich mit Ideen, Tatkraft und auch Geld, in das Leben der Gemeinde eingebracht haben. Mit großer Freude kann hier, trotz eines verlässlichen, alten Kerns, nicht immer nur Dieselben aktiv sind. Mehr und mehr bringen sich auch andere, zum Teil neu Hinzugezogene ein und lassen dadurch diesen Ort zu ihrem Zuhause werden. Das zeigte die rege Teilnahme am gemeinsamen Frühjahrs- putz, den wir sicher wiederholen werden. Das zeigt auch das regelmäßige Erscheinen dieses Informationsblatts, das ausschließlich durch Spenden von Ihnen finanziert wird. Die vielen größeren und kleineren Veranstaltungen des vergangenen Jahres waren auch nur durch die Hilfe und Großzügigkeit vieler Woltersdorferinnen und Woltersdorfer möglich. Genannt seien hier die Feierlichkeiten zum 100jährigen Jubiläum der Straßenbahn mit dem Seifenkistenrennen in der Seestraße, das wie- der an der Schleuse stattfindende Sommerfest mit noch mehr Besuchern und gemeinsamem Frühstück am Sonntag, die landesweit im RBB übertragene Großveranstaltung zum Thema Wappen und Handwerk auf dem Rathausvorplatz und nicht zuletzt das Kirchturmfest mit dem gemeinsamen Weihnachtsliedersingen. Dafür möchte ich mich hier bei allen Beteiligten noch einmal ganz ausdrücklich bedanken und hoffe sehr, dass Sie in diesem Jahr auch wieder mit dabei sein werden. 2014 haben Sie gleich bei drei Wahlen die Möglichkeit, Einfluss auf die weitere politische Entwicklung zu nehmen. Neben der Landtagswahl am 14. September stehen Ende Mai die Kommunalwahlen und die Europawahl an. Erstmals dürfen dabei auch 16-Jährige das Landesparlament und in den Gemeinden mitwählen. Ich freue mich sehr darauf, dass sich diesen jungen Wählern 25 Jahre nach der Wende auch etliche neue Kandidaten/innen zur Wahl stellen werden. Erneuerung ist notwendig und wir müssen in der Gemeindevertretung wieder einen Weg finden, sachlich, fair und respektvoll, im Interesse der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger, an einem Strang zu ziehen. Das ist uns gelungen, wenn auch mit einigen Mühen und unter Zuhilfenahme externer Stellen, im Zusammenhang mit dem Text am Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des I.Weltkrieges. Im letzten Heft wurde darüber berichtet. Der neue Text macht deutlich, dass an diesem Mahnmal gegen den Krieg nicht der Helden, sondern vor allem der Opfer gedacht werden soll. Ein heikles Thema noch zum Schluss: Im Haushaltsplan 2014 gehen nach jetziger Beschlusslage alle für die Vereinsförderung vorgesehenen Gelder an den SV Woltersdorf. Alle anderen Anträge wurden abgelehnt. Damit bleiben die 60 Woltersdorfer Kinder, die bei Seimitsu Kampfsport trainieren und sich dabei mit der Schulung von Disziplin und Sportsgeist beschäftigen, sowie die vielen Kinder und Jugendlichen, die sich in den Woltersdorfer Karnevalsvereinen auf ihre Auftritte vorbereiten, ungefördert. Genauso wie die Rheumaliga und die Volkssolidarität. Andere Vereine haben erst gar keinen Antrag gestellt. Diese einseitige Förderung halte ich für nicht fair, auch wenn ich dem Sportverein alle mögliche und notwendige Unterstützung gönne und die ehrenamtliche Leistungen in diesem Verein gar nicht genug gewürdigt werden können. Tatsache ist dabei auch, dass diese Gelder als Gebühren für die Nutzung der Sportanlagen wieder an die Gemeinde zurückfließen und damit ein Teil der Kosten des Unterhalts dieser Anlage gedeckt wird. Der größte Teil der Betriebs- kosten ist aber von der Gemeinde und damit vom Steuerzahler aufzubringen. Bis Mitte 2014, wenn die neue Halle fertig sein wird, werden mehr als sechs Millionen Euro in den Bau der neuen Anlagen investiert worden sein. Die Gemeinde gibt also viel Geld aus – nicht nur für Kitas und Schulen, sondern auch für Sport und Freizeit. Es stellt sich mir aber in Zeiten zunehmender Spar- zwänge die Frage, ob sich die Mitglieder des Sportvereins – ich bin selbst Mitglied – mit einem Monatsbeitrag von 11 € in 2013 für einen Erwachsenen, noch ausreichend und angemessen an den Kosten beteiligen. Wer sich in anderen Vereinen engagiert oder Mitglied im Fitness Studio ist, muss oft deutlich höhere Summen zahlen. Vergleiche mit den Nachbarn hinken durch die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen. Letztlich bleibt aber die Frage, was wir uns leisten können und was dem Einzelnen sein Sport unter guten Bedingungen wert ist. Das Geld, das die Gemeinde an dieser Stelle aus- gibt, kann nicht mehr in den Verkehrswegebau oder die Infrastruktur investiert werden. Dafür wird aber in den nächsten Jahren dringend Geld benötigt. Autostraßen und Gehwege sind dem zunehmenden Verfall ausgesetzt. Es ist kein Luxusproblem, wenn der Pflegedienst oder das Essen auf Rädern uns nicht mehr erreichen kann oder der Müll nicht mehr abgeholt werden kann, weil die Straße nicht befahrbar ist. Wir werden also über angemessene und notwendige Förderung weiter reden müssen.
Mit den besten Wünschen für das noch junge Jahr,
Ihr Bürgermeister Dr. Rainer Vogel