Liebe Woltersdorferinnen und Woltersdorfer,
nun sitzen wir, Dank der letzten Kommunalwahl 2014, seit fünf Jahren in der Gemeindevertretung. Viele werden sich, in dieser schnellläufigen Zeit, nicht mehr daran erinnern, warum Unser Woltersdorf vor acht Jahren gegründet wurde und auch nicht, was durch unser Arbeiten sich in der Gemeinde so verändert hat, deshalb möchten wir einen kleinen Rückblick geben.
Gegründet haben wir uns, weil die damalige Gemeindevertretung vor 2014 dem Bürgermeister Dr. Vogel verboten hatte, im Mitteilungsblatt der Gemeinde seinen Leitartikel zu schreiben. Die Stimmung in der Gemeindevertretung war auf dem Tiefpunkt angekommen und eine sachliche Arbeit so gut wie nicht möglich. Wir, vier Freunde, gingen regelmäßig zur Gemeindevertretersitzung, weil da mehr Spannung in der Luft lag, als in einer Seifenoper. Wir gründeten Unser Woltersdorf, um über die Missstände in Woltersdorf zu berichten und auch dem damaligen Bürgermeister die Möglichkeit zu geben, in einem, nämlich unserem Informationsblatt, weiterhin einen, nämlich seinen Leitartikel zu schreiben. Was er auch gerne tat. Wir hatten uns vorgenommen, so lange unser Informationsblatt Unser Woltersdorf herauszubringen, bis der Bürgermeister wieder im Mitteilungsblatt der Gemeinde unzensiert schreiben darf.
Es gab damals so viel Unmut in der Gemeinde, so dass wir nur die erste Ausgabe unseres Informationsblatts aus Eigenmitteln finanzieren mussten, alle weiteren Ausgaben wurden durch regelmäßige Spenden der Bürgerinnen und Bürger finanziert. Wir danken hiermit noch einmal den hunderten Spendern, die uns in dieser Zeit so unterstützt haben.
Wir wurden damals von den Etablierten bekämpft, Herabgesetz als Spaßverein, abgemahnt und sogar verklagt. Das sagt alles über die damalig herrschende politische Stimmung im Ort. Aber es half den Etablierten nicht, wir zogen in die Gemeindevertretung ein und wurden dort die stärkste Fraktion. Was dazu führte, dass es nun eine sehr geeinigte Gemeindevertreterschaft und uns gab. Aber das schreckte uns nicht, wir blieben am Ball, auch wenn es zum Anfang einige Tumulte in den Sitzungen gab.
Unsere erste Amtshandlung war, dass der Bürgermeister im Mitteilungsblatt wieder schreiben durfte. Damit war der Zweck unseres Infoblattes gegenstandslos geworden und wir konnten uns dann mit unserer Kraft voll auf die Arbeit in der Gemeindevertretung konzentrieren.
Unser damaliger Wahlspruch war: Wir sind der Wandel. Und diesen haben wir entsprechend umgesetzt. Spätestens mit der Bürgermeisterwahl vor dreieinhalb Jahren, war der Wandel sichtbar. Die Kandidatin von Unser Woltersdorf erlangte in der Stichwahl 65% der Stimmen, ein klares Zeichen der Bürger und Bürgerinnen, die Margitta Decker auch aus vielen Artikeln unseres Informationsblattes kannten.
Inzwischen ist der Wandel in vielen Bereichen sichtbar. Folgende leitende Positionen in der Gemeindeverwaltung wurden neu besetzt: Kämmerer, Bauamtsleiterin, Sozialamtsleiterin, Geschäftsführung GWG, Werksleiter der Sport- und Freizeitanlagen, Feuerwehrchef und auch die stellvertretende Bürgermeisterin ist jetzt eine Neue. Das sind viele neue frische Köpfe die in ihrer Arbeit zeigen, dass ein frischer Wind durch unsere Gemeinde weht. Mit dem neuen Team wurden viele Dinge aufgearbeitet und auf einen besseren Weg gebracht und darauf ist Unser Woltersdorf stolz.
Was haben wir erreicht und wo wollen wir hin. Erst einmal freuen wir uns, dass von den vier Gründern drei noch einmal antreten und ihren Hut in den Ring werfen. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, da es eine zeitintensive große Verantwortung ist. Aber wir wollen das Erreichte auch nicht gefährden und durch unser Nichtantreten die Zeit wieder zurückdrehen.
Aber wir konnten Willi Diener, der für die FDP bisher Gemeindevertreter war, gewinnen, bei uns mit auf die Liste zu gehen. Wir konnten uns in den letzten fünf Jahren sehr gut kennenlernen und finden, dass dies gut zusammenpasst.
Unsere damaligen Ziele:
Das wichtigste Ziel war, dass die Gemeindevertretung wieder zu einer sachorientierten Arbeit findet. Das ist, denke ich, heute der Fall. Es ist inzwischen so sachlich, dass es manchmal schon richtig langweilig wird.
Wir haben in unserem Informationsblatt viel kritisiert, dass man gute Geschäfte machen kann, wenn man die richtigen Kontakte hat. Dies dürfte heute kein Thema mehr sein.
Wir wollten einen ausgeglichenen Haushalt. Der beschlossene Ergebnishaushalt 2014 hatte ein Defizit von -493.000 Euro. Am 17.01.2019 wurde der Ergebnishaushalt 2019 mit einem Überschuss von über 91.000 Euro beschlossen. Auch hier konnten wir uns gut Einbringen, zumal Unser Woltersdorf den Finanzausschuss in den letzten fünf Jahren geleitet hat.
Wir haben uns auch viel für Investitionen in unsere Infrastruktur stark gemacht. Unter der letzten Gemeindevertretung vor 2014 wurde keine Straße von der Gemeinde gebaut. Die Bürger mussten sich mit Selbsthilfegruppen, wie der Körnerstraße selbst den Traum einer befestigten Straße erfüllen.
In der jetzigen Legislatur wurde das Viertel zwischen Vogelsdorfer Straße – Berliner Straße und Baumschulenstraße mit befestigten Straßen ausgebaut.
Jetzt sind die Straßen um die Grundschule dran, damit die Kinder einen noch sicheren Schulweg haben.
Sehr eingesetzt haben wir uns auch für die Gründung des Seniorenbeirats. Um den Beginn der Arbeiten gut zu unterstützen, haben wir im Gründungsjahr dem Beirat einen ordentlichen Betrag privat gespendet, damit die Zeit zwischen Ausgaben des Beirats und deren Kostenerstattung von kommunalen Fördertöpfen vom Beirat überbrückt werden konnte.
Auch der Bau des Hospizes und der Seniorenresidenz wurde von uns unterstützt. Für die Seniorenresidenz mussten wir uns besonders stark machen, um den besonders starken Widerständen der anderen Fraktionen entgegenzutreten. Auch hier stehen wir dafür, dass Bürger die älter geworden sind, auch in unserem schönen Ort und in ihrem sozialen Umfeld bleiben können.
Viele unterschiedliche Meinungen in der Gemeindevertretung gab es auch zum Thema der Vereinsförderung. Wir stehen dafür, dass bei den Ehrenamtlichen, die sich um die Kinder und Jugendlichen im Ort kümmern nicht gespart werden darf. Der Sportverein sorgt dafür, dass die jungen Leute außerhalb der Schule ein Angebot erhalten und nicht auf der Straße rumlungern müssen. Ebenfalls sorgt der Sportverein dafür, dass viele Woltersdorfer preiswert viele Möglichkeiten für Vereinssport haben. Somit werden soziale Kontakte und der soziale Zusammenhalt gefördert. Es war für uns nicht nachvollziehbar, dass andere Fraktionen so viele Argumente brachten, warum die Förderung reduziert werden soll. Wir stehen für eine sehr gute Unterstützung des Sportvereins und sind der Meinung, dass jede Zusammenkürzung der Förderung nur dazu führt, dass der Sportverein seine Mietzahlungen von über 100.000,00 Euro jährlich an den Eigenbetrieb der Gemeinde Sport- und Freizeitanlagen nicht mehr vollumfänglich aufbringen könnte, was nur dazu führt, dass die Buchungszeiten für die Nutzung der Anlagen reduziert werden müssten, was dazu führt, dass die Sportanlagen mehr Leerstandszeiten hätten. Jetzt bezahlt die Gemeinde einen Zuschuss von über 100.000,00 Euro an ihren Eigenbetrieb Sport- und Freizeitanlagen der ja auch den Schulsport ermöglicht, eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Bucht der Sportverein für 20.000,00 Euro weniger Nutzungszeit im Jahr, die durch andere neue Zahler nicht erbracht werden, müsste die Gemeinde den Zuschuss für ihren Eigenbetrieb entsprechend erhöhen, was ja nicht wirklich der Sinn einer guten Idee sein kann. Hier konnten wir die Sichtweise unserer politischen Mitbewerber nicht nachvollziehen. Der reduzierte Zuschuss an den Sportverein, wäre der erhöhte Zuschuss an den Eigenbetrieb. Leidtragende wären alle unsere Sportler des Vereins. Das finden wir nicht gut.
Auf unserer Homepage haben wir über unnötig ausgegebene 1.093.722,00 Euro für die Schulcontainer berichtet. Diese mussten gemietet werden, weil die letzte Gemeindevertretung vor 2014 das Thema nicht rechtzeitig begonnen hat zu bearbeiten. Die Hintergründe dazu können Sie gern auf unserer Homepage nachlesen. Das ist ein Beispiel dafür, was passiert, wenn man die Dinge nicht rechtzeitig angeht. Was wir sehr schade finden.